Erfahrungsbericht Philip Koch

INTERNational@bakertilly - Programm Legal

TätigkeitWissenschaftlicher Mitarbeiter
BereichIP-/IT-Recht
StandortHamburg
Auslandseinsatz:Barcelona (Spanien)
Praxisgruppe im AuslandGesellschaftsrecht / M&A

Hola Philip, du bist im Oktober 2022 aus dem kalten Deutschland geflüchtet und arbeitest bis Mitte Dezember in unserem Office in Barcelona. Wie bist du zu Baker Tilly gekommen und wie lange hast du bereits bei uns gearbeitet, bevor es dich ins Ausland verschlagen hat?

Bon dia, so sagt man hier in Katalonien! Ich bin nach meinem zweiten Staatsexamen Ende 2021 über die Empfehlung einer ehemaligen Arbeitskollegin zu Baker Tilly gekommen. Da sie viel Positives über die Kanzlei berichtete und sich besonders gut im Team von Herrn Dr. Engelhardt aufgehoben fühlte, übersandte ich rasch meine Bewerbungsunterlagen. Nach einem netten Kennenlerngespräch und der Zusage hatte ich dann im März 2022 meinen ersten Tag im Hamburger Office.

Beschreibe doch mal deine Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter mit begleitender Promotion bei uns und wie sich die Möglichkeit eines Auslandseinsatzes bei dir ergeben hat.

Die Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter hat mir direkt von Beginn an Spaß bereitet. Ich wurde gleich zu Anfang in spannende Fälle eingebunden und durfte verantwortungsvolle Aufgaben, wie die Vorbereitung einer umfangreichen Klageschrift, übernehmen. Mein zuständiger Partner Herr Dr. Engelhardt eröffnete mir zudem viele Freiheiten, was die Gestaltung meiner Arbeitszeiten und die Inanspruchnahme von Home-Office-Tagen anging, wodurch ich auch während meiner Arbeitswoche Zeit fand, für eine potenzielle Promotion zu recherchieren. Da ich ohnehin geplant hatte, weitere Erfahrungen der juristischen Tätigkeit im Ausland zu sammeln, war ich über die Möglichkeit der Teilnahme am INTERNational Programm von Baker Tilly sehr glücklich.

Für den Auslandsaufenthalt ist deine Wahl auf Spanien gefallen. Warum hast du dich für die spanische Metropole Barcelona entschieden?

Also ich muss sagen es hätte natürlich auch genauso gut Bologna oder Paris werden können, aber letztlich war und bin ich schon immer ein großer Fan von Kulinarik, Kultur und den Menschen in Spanien. Die Leute sind einfach sehr offen und kommunikativ. Das kommt mir sehr gelegen, auch wenn meine Spanischkenntnisse leider bislang noch etwas begrenzt sind. Das Klima in Barcelona ist zudem natürlich sehr angenehm und die Kombination aus pulsierender Großstadt und Entspannung am Strand (Nur 20 Minuten Entfernung) hat man auch nicht überall.

Beschreibe gerne mal deinen Arbeitsalltag in Barcelona. Haben sich deine Tätigkeitsbereiche verändert und was waren deine größten Learnings?

Zunächst arbeite ich hier im Gesellschaftsrecht (Corporate Law/M&A) und nicht wie in Hamburg im Medienrecht. Dies stellt für mich aber kein Problem dar, da ich bereits während meiner vorherigen Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter bereits auf diesem Gebiet Erfahrung sammeln konnte. Da ich bislang nicht auf Kenntnisse in Bezug auf spanisches Recht zurückgreifen kann, unterstütze ich vorwiegend bei internationalen Sachverhalten. Als deutscher Muttersprachler war ich natürlich prädestiniert für Entwürfe von bilingualen Verträgen. Spannend fand ich vor allem Aufgaben, bei denen ich gewisse internationale Regelungen, solchen des deutschen Rechts gegenüberstellen durfte.

Was würdest du sagen, ist insgesamt der größte Unterschied in deinem Arbeitsalltag zu dem in Deutschland?

Also eine Umstellung war es sicherlich, dass wir hier in Großraumbüros arbeiten. Außerdem muss man sich seinen Sitzplatz im Voraus buchen. Was vielleicht aus deutscher Perspektive nicht gerade konzentrationsfördernd klingt, empfinde ich eigentlich als gute Chance, sich einfach mal bei einer Frage mit dem Sitznachbarn auszutauschen und morgens auch alle Kolleginnen und Kollegen begrüßen zu können, ohne jedes Büro einzeln abklappern zu müssen. Und wenn es doch einmal zu rummelig wird, empfehle ich Noise-Canceling-Kopfhörer!
 

Wie hast du die Team-Atmosphäre bei Baker Tilly in Barcelona erlebt?

Ich wurde vom ersten Tag an herzlich aufgenommen und alle Kolleginnen und Kollegen sind mir gegenüber sehr aufgeschlossen. Ich wurde auch gleich zu den regelmäßigen Afterwork-Tapas-Abenden eingeladen und durfte mich beim Baker Tilly-internen „Padel“-Turnier (quasi eine Kombination aus Tennis und Squash) beweisen. Ich habe mich also sehr wohl gefühlt!

 

Du befindest dich in einer der schönsten Städte Europas. Wie gefällt dir das Leben abseits der Arbeit?

Aufgrund der schieren Größe der Stadt gibt es hier immer etwas zu unternehmen, egal ob es nun der Stadionbesuch im Camp Nou, eine Party in der ehemaligen Stierkampfarena „El Monumental“ oder ein Spaziergang im berühmten „Park Güell“ von Gaudí ist. Ich habe abseits der Arbeit aber auch gemerkt, dass es zunächst einiges an Überwindung braucht, um in einer fremden Stadt mit einer gewissen Sprachbarriere so schnell Anschluss zu finden. Um Kontakte zu knüpfen, gab es hier aber zum Glück auch viele tolle Angebote, wie Sport- oder Tandem-Sprach-Gruppen und Reisen zu Sehenswürdigkeiten im Umkreis.

Es bleiben dir noch einige Wochen in Barcelona. Wurden deine Erwartungen bis hierhin erfüllt und worauf freust du dich noch?

Also bisher bin ich sehr happy mit meiner Zeit in Barcelona! Besonders dankbar bin ich, dass mir die Freiheit gewährt wurde, nur vier Tage in der Woche zu arbeiten, um gleichzeitig noch mehr Eindrücke von Barcelona und meiner neuen Umgebung zu sammeln. Auch der Arbeitsalltag klappt super, da ich teils völlig neue Aufgaben von spanischer Seite übernehmen und gleichzeitig ergänzende Arbeitsaufträge von meinem Partner in Hamburg erledigen kann. Ich freue mich die Kolleginnen und Kollegen im spanischen Büro noch intensiver kennenzulernen und meinen juristischen Horizont zu erweitern.

Wie geht es für dich nach deinem Aufenthalt in Barcelona weiter? Hast du bereits Pläne für die Zukunft?

Als ich bei Baker Tilly begonnen habe zu arbeiten, verfolgte ich zunächst den Plan eine Promotion anzustreben. Aus verschiedenen Gründen bemerkte ich jedoch mit der Zeit, dass mir die praktische Arbeit in der Kanzlei tatsächlich mehr Spaß bereitet als die Forschungsarbeit. Daher kann ich nun verkünden, dass ich, nachdem ich bereits im Juni von der Hanseatischen Rechtsanwaltskammer als Rechtsanwalt vereidigt wurde, ab Januar 2023 auch offiziell in Vollzeit bei Baker Tilly in der Praxisgruppe IP-/IT-Rechts als Rechtsanwalt (Manager) starten werde. Ich bin sehr gespannt und freue mich auf die neuen Aufgaben als vollwertiges Mitglied des Baker Tilly-Legal-Teams!