A&A Telegram IFRS

• Das IASB hat am 23. Mai 2023 die finalen Änderungen am Standard für Ertragssteuern, IAS 12, veröffentlicht. 
• Die Anpassungen umfassen eine zeitweise Ausnahme für den Ansatz von latenten Steuern für Jurisdiktionen, in welchen die globalen Pillar II Regeln umgesetzt werden. Zudem werden Angabepflichten für Länder mit solchen Pillar II Maßnahmen ausgesetzt. 
• Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen. 

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• Das IASB hat am 25. Mai 2023 die finalen Änderungen an den Standards für Kapitalflussrechnung, IAS 7, und für die Angaben für Finanzinstrumente, IFRS 7, veröffentlicht. 
• Ziel ist die Transparenzverbesserung für Reverse-Factoring Verträge des Bilanzierenden. Künftig werden hierzu Angaben zu den Konditionen, den genauen Beträgen und den Auswirkungen auf die Liquidität gefordert. 
• Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2024 beginnen. 

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• Basierend auf dem abgeschlossenen Post-Implementation-Review zu IFRS 9 - Klassifizierung und Bewertung. 
• Die Änderung bezieht sich auf Finanzinstrumente, die Anpassungen in den Zahlungsströmen aufgrund von ESG relevanten Faktoren beinhalten. Hier soll vereinfacht werden, wie mit diesen Finanzinstrumenten in der Klassifizierung umgegangen wird. 
• Eine weitere Änderung betrifft finanzielle Verbindlichkeiten, die über elektronische Zahlungssysteme gecleared werden. Hier soll Klarheit in der Frage der Ausbuchung geschaffen werden. 
• Die Kommentierungsfrist lief bis zum 19. Juli 2023 und der Entwurf kann hier eingesehen werden.

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• Der IFRS 9 wurde als Antwort auf die globale Finanzkrise in 2008 entwickelt, um durch den vorausschauenden "Expected Loss" Ansatz ein gewisses Maß an Vorsicht in den Abschlüssen erkennbar werden zu lassen. 
• Dieser Ansatz wird jetzt im zweiten von drei PIR Teilen von IFRS 9 behandelt. Ziel ist es, die Informationsgewinnung für Adressaten zu verbessern. 
• Die Kommentierungsfrist läuft bis zum 27. September 2023 und die Unterlage kann hier gefunden werden

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• Anfang des Jahres wurde bereits über die Fragestellung diskutiert, wie eine statuswahrende Aufstockung zu bilanzieren sei bzw. wie der Gewinn oder Verlust einer solchen Transaktion in die verschiedenen Gewinnklassen zu allokieren sei. 
• In der Zwischenzeit wurde das bisher bestehende Forschungsprojekt auf ein Standardsetzungs-Projekt angehoben. Hierzu wird demnächst ein neuer Exposure Draft zur Kommentierung erwartet. 

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Gemäß der neuesten Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF) aus April 2023 erfüllen die folgenden Länder die Kriterien nach IAS 29.3(e) für ein Hochinflationsland: 

• Argentinien, 
• Iran, 
• Libanon, 
• Simbabwe, 
• Sudan, 
• Surinam, 
• Südsudan, 
• Türkei und 
• Venezuela 

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Darüber hinaus gibt es nach Angaben der International Practices Task Force (IPTF) zusätzlich noch die folgenden Länder, in welchen Hyperinflation erwartet wird: 

• Äthiopien und 
• Jemen 

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Ein Hochinflationsland liegt den Standards zufolge regelmäßig dann vor, wenn die kumulierte Inflationsrate über drei Jahre über 100 % beträgt. 

Die Anwendung der (modifizierten) Stichtagskursmethode kann bei Vorliegen einer hohen Inflation der funktionalen Währung eines ausländischen Tochterunternehmens zu unzutreffenden Darstellungen führen, weshalb IAS 21 in Verbindung mit IAS 29 Anpassungsmaßnahmen zur Neutralisation der Verzerrungseffekte aus Hochinflation vorsehen. 

• Das IASB hat am 29. Juni 2023 - als Teil des Post-Implementation-Review - eine Konsultation über die bisherige Anwendung des IFRS 15 gestartet. 
• Ziel dieser Anfrage ist es, von den Anwendern herauszufinden, ob die gesteckten Ziele des IFRS 15, namentlich eine sachgerechte Erfassung von Umsatzerlösen auf die entsprechenden Perioden, durch den bestehenden Standard erreicht werden und ob der dafür notwendige Aufwand in einem angemessenen Maße steht. 
• Hierzu gib es eine Reihe von gestellten Fragen, auf die sich das IASB eine Kommentierung wünscht. 
• Die Kommentierungsfrist läuft bis zum 23. Oktober 2023 und das Dokument kann hier gefunden werden.

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• Im neuesten Update der ESMA Enforcement Entscheidungen gibt es verschiedentliche Themen zur IFRS Anwendung innerhalb der EU. 
• Es wurden hierbei Entscheidungen von Dezember 2020 bis Januar 2023 berücksichtigt. 
• Enthalten sind vielfältige Themen von IFRS 16 - Sale and Leaseback bei einer Zweckgesellschaft über IAS 36 - Klimarisiken im Impairmenttest bis hin zu IAS 32 - Klassifizierung von SPAC Anteilen. 
• Die Veröffentlichung gilt als Leitlinie und sollte daher Beachtung bei ähnlichen Fällen finden. 

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• Dem IFRIC lagen im März drei Fragen vor, welche allesamt durch vorläufige Entscheidung nicht auf den weiteren Arbeitsplan gelangten. 
• IFRS 9 - Bilanzierung einer Garantie auf ein Derivat: Konkrete Frage, ob eine Ausfallgarantie zwischen zwei Drittparteien als Garantie oder als Derivat zu bilanzieren sei. 
• IAS 19 - Bereitstellung von Wohnimmobilien und Darlehen für Wohnimmobilien für Arbeitnehmer: Konkrete Frage, ob die Zurverfügungstellung von Wohneigentum an Arbeitnehmer und Darlehen hierfür an Arbeitnehmer zu bilanzieren sei. 
• IFRS 17 - Prämienforderungen eines Vermittlers: Konkrete Frage, ob Prämienforderungen gegen einen Vermittler unter IFRS 17 oder IFRS 9 fallen. 

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• Dem IFRIC lag im Juni 2023 die konkrete Frage vor, wie im Einzelabschluss der Unternehmenszusammenschluss mit einer Tochtergesellschaft abzubilden sei und ob IFRS 3 einschlägig sei. Das IFRIC entschied vorläufig, dass hierzu keine Ergänzung im Arbeitsplan notwendig sei. 
• Weiterhin wurden verschiedene Themen diskutiert, welche dem IASB in der nächsten Agenda zur weiteren Bearbeitung vorgelegt werden: IFRS 9 - Kaufverträge von Energie, klimabezogene Risiken in den Abschlüssen, Konsolidierung bei einer hyperinflationären Muttergesellschaft und Unternehmenszusammenschlüsse unter gemeinsamer Kontrolle.

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